Stoischer Eifer oder Die Waffen des verlassenen Mannes. Promopoesie.*
Neues Line-Up, neuer Name, neuer Sound? So wie `ne Neueröffnung von China-Imbiss, Pizza-Service oder Dönerbude… Was aber erwartet den Zuhörer? Wovon handeln gut 3/5 aller guten Songs? An welcher Stelle des Körpers kann man eigentlich keine Gänsehaut bekommen?
Fakt ist, dass man emotionale Songs, die durchaus Pop-Appeal besitzen, in ein Gewand aus vertracktem Post-Hardcore und Noiserock hüllt, zu dem durchaus getanzt werden darf. Es geht weniger um Ironie und Sarkasmus als um ein klares, geradliniges Statement – weniger um Skatepunk und MelodyCore als um einfache klassische Punk & Indie-Sounds mit Reduzierung auf’s Wesentliche. Mit einem Rhythmus, der selbst Salzsäulen zum Hinternschwingen motiviert. Damit sind die Eckpfeiler gemauert, zwischen denen sich die Sounds einer der wohl außergewöhnlichsten deutschen Bands dieser Tage spannen. Aus diesen Zutaten basteln sie einen Hassbatzen zusammen, der bei aller Durchschlagskraft und Brutalität immer für eine gewisse Eingängigkeit und diverse Überraschungssmomente sorgt, denn eine Gitarre ist nun mal die eleganteste Waffe des verlassenen Mannes. Und immer wieder tauchen Gesangsmelodien auf, die sich dank ihrem Pop-Appeal mit stoischem Eifer im Gehörgang festsetzen. Ihre Herangehensweise ist avantgardistisch, das Ergebnis aber trotzdem melodisch: soll die große Industrie doch weiter nach Plastikrockbands fahnden und Musik als Produkt verkaufen! Ihre Auseinandersetzung mit Sounds ist intelligent und Kopf-betont. Das Resultat hingegen geht direkt in den Bauch – eine Wirkung, die heute nicht viele Bands erzielen können. Kollektive Euphorie, Freudentränen und die Kernfrage: Was bleibt einem in einer Stadt wie Nürnberg auch anderes übrig?
(*Zu besprechende Tonträger werden i.d.R. mit einem von uns Fachleuten so genannten "Waschzettel" geliefert, mit dessen Hilfe der Rezensent/ die Rezensentin sich eine erste Vorstellung von der Band machen soll. Im besten Fall sind die Dinger so blumig, hochtrabend und doch fantastisch nichtssagend formuliert, dass man sich an einem verregneten Samstag ruhig einmal hinsetzen und die schönsten Passagen wild zu einem Infotext des Grauens verschachteln kann. Die Band zum Resultat würde ich zu gern mal hören. Quellen: Sechs oder sieben deutschsprachige Waschzettel. Alles Originalzitate.)
Fakt ist, dass man emotionale Songs, die durchaus Pop-Appeal besitzen, in ein Gewand aus vertracktem Post-Hardcore und Noiserock hüllt, zu dem durchaus getanzt werden darf. Es geht weniger um Ironie und Sarkasmus als um ein klares, geradliniges Statement – weniger um Skatepunk und MelodyCore als um einfache klassische Punk & Indie-Sounds mit Reduzierung auf’s Wesentliche. Mit einem Rhythmus, der selbst Salzsäulen zum Hinternschwingen motiviert. Damit sind die Eckpfeiler gemauert, zwischen denen sich die Sounds einer der wohl außergewöhnlichsten deutschen Bands dieser Tage spannen. Aus diesen Zutaten basteln sie einen Hassbatzen zusammen, der bei aller Durchschlagskraft und Brutalität immer für eine gewisse Eingängigkeit und diverse Überraschungssmomente sorgt, denn eine Gitarre ist nun mal die eleganteste Waffe des verlassenen Mannes. Und immer wieder tauchen Gesangsmelodien auf, die sich dank ihrem Pop-Appeal mit stoischem Eifer im Gehörgang festsetzen. Ihre Herangehensweise ist avantgardistisch, das Ergebnis aber trotzdem melodisch: soll die große Industrie doch weiter nach Plastikrockbands fahnden und Musik als Produkt verkaufen! Ihre Auseinandersetzung mit Sounds ist intelligent und Kopf-betont. Das Resultat hingegen geht direkt in den Bauch – eine Wirkung, die heute nicht viele Bands erzielen können. Kollektive Euphorie, Freudentränen und die Kernfrage: Was bleibt einem in einer Stadt wie Nürnberg auch anderes übrig?
(*Zu besprechende Tonträger werden i.d.R. mit einem von uns Fachleuten so genannten "Waschzettel" geliefert, mit dessen Hilfe der Rezensent/ die Rezensentin sich eine erste Vorstellung von der Band machen soll. Im besten Fall sind die Dinger so blumig, hochtrabend und doch fantastisch nichtssagend formuliert, dass man sich an einem verregneten Samstag ruhig einmal hinsetzen und die schönsten Passagen wild zu einem Infotext des Grauens verschachteln kann. Die Band zum Resultat würde ich zu gern mal hören. Quellen: Sechs oder sieben deutschsprachige Waschzettel. Alles Originalzitate.)
cultural jetlag - 8. Jul, 16:38
ich gehe davon aus ihr habt karten für herbert in der semperoper?!
und danke dir! bin froh, dass das funktioniert. puh.
web 2.0: 0, stuhl im orbit: 1.